Forschung

Die Baumdiagnostik steckt in den Kinderschuhen. Es gibt noch einiges zu verbessern.

Der Baumpilzdetektor

Einer der häufigsten Gründe für ein Versagen der Stand- und Bruchsicherheit bei einem Baum ist der Befall mit holzzerstörenden Pilzen. Diese können verschiedene Holzfäuletypen verursachen, welche die einzelnen Bestandteile des Holzes auf ganz unterschiedliche Art abbauen. Differenziert wird hier in Braunfäule, Weißfäule (simultane oder selektive) und Moderfäule.

 

Allerdings zersetzen nicht alle Pilze das Holz gleich schnell. Bei einigen aggressiveren Pilzen ist teilweise eine schnelle Maßnahme von Nöten um die Verkehrssicherheit wieder herzustellen. Andere weniger aggressive Pilze dagegen können den Baum auf Jahre hin nur unwesentlich beeinträchtigen. Um herauszufinden welcher Pilz sich nun an dem untersuchten Baum befindet, gibt es bisher nur zwei Möglichkeiten: 1. Man schaut sich den Fruchtkörper an und kann den Pilz anhand dessen identifizieren. 2. Man nimmt Proben, schickt diese in ein Labor und läßt sie dort auswerten.

 

Das Problem der visuellen Identifikation liegt darin begründet, dass einjährige Pilze nur ein paar Wochen im Jahr (falls überhaupt) einen Fruchtkörper ausbilden. Der eigentliche Pilz ist jedoch auch ohne Fruchtkörper ganzjährig im Holz aktiv. Eine Laboruntersuchung kann die Pilze zwar das ganze Jahr identifizieren, ist jedoch zeitaufwendig und teuer. Eine Jahreszeiten unabhängige und direkt vor Ort durchzuführende Identifikation gibt es bisher nicht.

Um dies zu ändern haben wir in Kooperation mit IUT-Medical GmbH und geoVAL Informationstechnik GmbH den Baumpilzdetektor entwickelt. Hierbei handelt es sich um ein mobiles Gerät, mit welchem man direkt vor Ort eine Probe des befallenen Holzes einlesen kann und innerhalb weniger Minuten eine Aussage bekommt, um welchen Pilz es sich handelt.

Pilze bilden grundsätzlich charakteristische flüchtige organische Stoffwechselprodukte (Microbially Volatile Organic Compounds –MVOC). Verschiedene Pilzarten emittieren ein entsprechend unterschiedliches Spektrum an MVOC. Diese werden von dem Gerät erkannt und dem entsprechenden Pilz zugeordnet.

Momentan befindet sich das Gerät in der Testphase.